Baum des Jahres 2020 – Gewöhnliche Robinie

Am 25.04.2020, dem internalen Tag des Baumes, haben wir den „Baum des Jahres 2020“ in aller Stille und unter Beachtung der Abstandsregeln gepflanzt.
Abweichend vom sonst üblichen Einbeziehen externer Sponsoren und der Teilhabe von vielen Gästen, haben wir die Pflanzung diesmal im kleinen Kreis durchgeführt. Kurzfristig sind Bettina Stobbe und Söhnke Schlör als Sponsoren eingesprungen und so war es uns doch möglich, die Robinie fachgerecht in die Erde zu bekommen.
Damit habt auch eine neue Ära begonnen: Bisher wurden die Jahresbäume in Verantwortung des FBB Großbeeren und unter Leitung von Leo Behnke gepflanzt. Mit der Auflösung des FBB Großbeeren haben sich die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Großbeeren dieser schönen Aufgabe angenommen.

Lied der Robinie
Robinie im Licht
bin ich, erfüllt
mit grünem Leben.
Ich schwinge im Winde,
atme Sonne und lausche
in Mondnächten den
Gesprächen Liebender
unter meinen Zweigen.
Traurige Menschen
lehnen sich an mich.
Für sie duften meine
Sommerblüten süß.
Gerne wachse ich
an Seen, wo im Herbst
meine Blätter golden
aufs Wasser tropfen,
auf Uferwegen ihr
Teppich raschelt
und ein gelber Regen
das graue Gesicht
der Stadt erhellt.
– Inge Offermann –

Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia)
auch: Falsche Akazie, Scheinakazie, Gemeiner Schotendorn

Lebensalter: Höchstalter 150 Jahre, selten 200
Wuchs: 10 bis 25 m hoch, bis zu 25 cm lange, hängende Blütentrauben mit süßlich riechenden, weißen Schmetterlingsblüten, bis zu 5 cm lange Dornen an den Blattstielansätzen
Vorkommen: Ursprünglich Nordamerika; kam vor über 300 Jahren nach Mitteleuropa, zunächst in Barockgärten und Parks. Die größte Verbreitung hat die Robinie bei uns außerhalb der Wälder. Häufig wächst sie auf Trümmerschuttflächen und Nachkriegsbrachen wie stillgelegten Gleisanlagen, aber auch als Alleebaum, als Bienenweide und auch als Hecken-und Feldgehölz.
Nutzung: Die Robinie gilt als Bienenweide. Bienen produzieren einen hellen, klaren, milden und über Jahre nicht kristallisierenden Honig. Meist wird er als Akazienhonig vermarktet, bei uns in Brandenburg der am meisten verkaufte Honig. Die stark duftenden Blütentrauben lassen sich auch, ähnlich wie die Blütenstände des Holunders, in Pfannkuchenteig getaucht, in heißem Öl ausbacken. Der Blütenduft kann als Aroma für Tee, Limonade und Gelee genutzt werden.
Mit dem harten Holz der Robinie werden Klettergerüste und Spielgeräte gebaut. Das zähe und elastische Holz ist sehr witterungsbeständig und eignet sich deshalb auch für den Bau von Brücken, Gartenmöbeln und Terrassen.
Wissenswertes: Die Robinie gehört zu den Leguminosen, den Stickstoffsammlern. Diese Fähigkeit beruht auf der Symbiose mit Bakterien, die in Knöllchen an ihrer Wurzel leben und Luftstickstoff binden können. Aufgrund dieser Selbstversorgung mit Stickstoff ist die Robinie, zumindest auf stickstoffarmen Böden, anderen Arten überlegen. Diese Dominanz und weil sie zu Wurzelschösslingen neigt, macht sie manchmal unbeliebt. Für uns Menschen sind Rinde, Samen und Blätter giftig. Für Rehe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer dagegen sind die eiweißreichen Blätter eine sehr bekömmliche Delikatesse. Für Pferde allerdings können bereits 150 g Robinienrinde den Tod bedeuten.