Storchenfest 2018

Schon lange stand der Termin für das Storchenfest in Großbeeren fest, der 17. Juni 2018. Im Frühjahr half die Großbeerener Feuerwehr, den Storchenhorst für die Brutsaison empfangsbereit zu machen. Geholfen hat das wenig. Ab und zu schaute ein Storch vorbei, keiner blieb.

So gab es am 17. Juni anstatt ein auf den Storchenhorst gerichtetes Spektiv ein Gedenken an den Weißstorch per Leinwand im Gemeindesaal. Herr Lothar Henschel ist ehrenamtlicher Kreisbetreuer und kennt alle Störche der Umgebung. Er hielt einen Vortrag über den Weißstorch und seine Gefährdung. Für das Wegbleiben „unserer“ Störche in Großbeeren hatte er auch keine plausible Erklärung. Es gibt viel Gefährdungspotential. Vielleicht die dicke Luft im Rathaus? Immerhin wurde in Kleinbeeren ein und in Diedersdorf zwei Jungstörche aufgezogen.

Wie viele Leute haben zugehört? Und wer hat die Tafeln über die Moore gelesen, wer die Fläche des Landschaftsschutzgebietes angeschaut oder sich über die Naturdenkmale informiert? Garantiert war es nicht die Mehrzahl der Besucher.

Bei schönstem Sonnenschein blieb man lieber draußen auf der Wiese, schwatzte mit Bekannten bei Kuchen, Eis oder Bratwurst, konnte der schönen Gitarrenmusik lauschen, den Kindern bei den Sportübungen zuschauen, die FFW und die Kleinbeerener Traktoren bewundern, die Stände vom Bücherhaus Ebel, den Imkern, der Biogärtnerei Axel Szilleweit, dem Seniorenbeirat, der Marmeladenmanufaktur und dem Waldhaus Blankenfelde erleben. Mutige wagten sich an ein schriftliches Naturquiz, dem Samenrätsel oder Memory.

Deshalb kann man hier über den Weißstorchnachlesen:
Die jetzigen Schwerpunkte der Brutvorkommen in Brandenburg liegen in den feuchten bis nassen Flussauen von Elbe, Spree, Havel, Oder, Neiße und Schwarzer Elster, im Havelländischen- und Rhinluch, Randow-Welse-Bruch, in der Nuthe-Nieplitz-Notte-Niederung sowie in der Umgebung von Teichwirtschaften (z.B. Linum). Ackerlandschaften werden immer mehr gemieden, ebenso Waldgebiete. Die geringsten Storchendichten findet man in den Landkreisen Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark. Ein Rückgang ist u. a. auf den Nahrungsmangel durch die komplexen Meliorationsmaßnahmen, die intensive Landwirtschaft und den neuerdings verstärkten Energiepflanzenanbau zurückzuführen. Wichtigste Maßnahmen gegen den Bestandsrückgang des Weißstorches sind der Erhalt und die Verbesserung der Nahrungsflächen.
Vorkommen und Bruterfolg ist auch witterungsbedingt Schwankungen unterworfen.
(Homepage NABU Brandenburg)

Herr Henschel hat in seinen Aufzeichnungen über den Weißstorch im Altkreis Zossen für 2018 folgendes vermerkt: Es gab 29 besetzte Horste und 66 Jungvögel. Damit war es ein gutes Jahr; in seinen jahrelengen Aufzeichnungen sogar das zweitbeste Storchenjahr was den Nachwuchs betrifft.